Es gibt Spiele, die bleiben aufgrund der besonderen Dramatik lange in Erinnerung. Andere wiederum wegen herausragender Leistungen. Das gestrige Duell zwischen Vorderweißenbach und Eidenberg/Geng hatte was von beidem: Es war von der ersten bis zu letzten Minute extrem spannend und konnte gleichzeitig grandiose Szenen, faszinierenden Aktionen und sehenswerte Treffer bieten. Dank des 3:3-Unentschiedens bleibt unser Team im dritten Spiel en suite ungeschlagen und klettert in der Tabelle auf Rang elf.

Ähnlich wie letzte Woche erwischte Eidenberg/Geng keinen guten Start in die Partie: Nach Ballverlust im Mittelfeld und verlorenen Zweikämpfen in der Abwehr kullerte bereits in Minute zwei das Leder mit minimaler Geschwindigkeit Richtung leeres Tor. Das 1:0 durch Fabian Mühleder war besiegelt. Die Mannen von Coach Pargfrieder schüttelten sich kurz und versuchten mit Passqualität, Ballsicherheit und Offensivdrang den Weg ins Match zu finden. Anstatt den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich zu erzielen, musste man allerdings nach einem Corner und einem Kopfball des völlig frei stehenden Kapitäns Peter Mühleder das 0:2 schlucken. So viel Ehrlichkeit sollte erlaubt sein: Eidenberg/Geng offenbarte nicht nur Schwächen in der Chancenverwertung, sondern hatte zwischenzeitlich auch relativ große Probleme, das technisch beschlagene Duo Josef Prihoda und Igor Nitriansky in den Griff zu bekommen. Doch wer die Mannschaft kennt, weiß, dass sie zu jedem Zeitpunkt fähig ist, sich an erschwerte Bedingungen anzupassen, und auch in schier aussichtslosen Situationen alles raushauen kann, was in ihr steckt.

Kurz vor und wenige Minuten nach der Pause gab es zwei Elfmeterpfiffe und Spielführer Christian Seifert behielt bei beiden Strafstößen die Nerven, verwandelte trocken und brachte sein Team wieder heran. Plötzlich stand es 2:2. Das Niveau der Begegnung wurde nun auf eine neue Ebene gehoben, denn die Zuschauer bekamen noch beherztere Vorstöße, noch fulminantere Sprints, genialere Spielzüge und größere Torchancen zu sehen als in Durchgang eins. Eidenberg/Geng preschte immer wieder nach vorne, versuchte, mit simplen Lochpässen die Viererkette des Gegners auszuhebeln, und flitzte nach misslungenen Versuchen wieder mit Vollgas zurück hinter den Ball. Dieses Hin und Her ging auf dem tiefen Boden gehörig an die Substanz und als Vorderweißenbach in Person von Florian Schwarzinger das 3:2 gelang, war man gezwungen, noch mehr zu investieren und die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit endgültig und vollständig auszureizen. Unser Team blieb in seinen Aktionen klar und zielstrebig, das neuerliche Aufbäumen war abermals geprägt von Moral und Charakterstärke. In Minute 82 wollte Stürmer Jakob Gruber seinen Freistoßtreffer von vergangener Woche wiederholen. Es ist ihm nicht gelungen: Aus der angedachten Kopie wurde ein Schuss, der noch besser war als das Original von vergangenem Sonntag. Sein kaltblütig abgefeuertes Geschoss knallte an die Latte, auf die Linie und rein ins Gehäuse – 3:3. Unglaublich. Beide Teams gaben sich mit dem Remis nicht zufrieden, wollten mehr und kamen in der Schlussphase tatsächlich noch zu Chancen auf den Siegtreffer. Objektiv betrachtet ist es aber irgendwie auch in Ordnung, wenn so ein hochdramatisches Spiel mit einem packenden Unentschieden endet.

Kapitän und Doppeltorschütze Chrisi Seifert nach dem Spiel: „Man spürt, dass man sich in Bestbesetzung in der Bezirksliga wohlfühlt und auch dort hingehört. Am meisten freut mich, dass wir viel kommunizieren, denn Offenheit und Ehrlichkeit schweißen uns zusammen und machen uns stark. Wir werden weiterhin so miteinander arbeiten.“

AUSBLICK – AM SAMSTAG IST DERBYTIME: Die Hinrunde geht in die Verlängerung und kann kommende Woche den Nachbarschaftsklassiker zwischen Gramastetten und Eidenberg/Geng anbieten. Anstoß im Rodltalstadion ist um 12.00 bzw. 14.00 Uhr. Mitte der Woche werden wir einen Vorbericht mit allen News und Neuigkeiten veröffentlichen. 

Das Spiel der Reservemannschaften zwischen Vorderweißenbach und Eidenberg/Geng musste leider abgesagt werden.

Bericht: Reiter/Reiter

Fotos: Samuel Haider und Andi Hofer (Bilder sind hier zu sehen)