Am gestrigen Sonntag gab sich der Tabellenführer von Donau Linz 1b die Ehre und gastierte in Eidenberg. Den zahlreich erschienen Besuchern bot sich eine rassige Begegnung ohne Sieger. Trotz des erneuten Remis kann man aus heimischer Sicht auf die gezeigte Leistung stolz sein und dementsprechend ein positives Resümee ziehen, musste man sich doch zu keinem Zeitpunkt des Spiels hinter dem überlegenen Spitzenreiter verstecken.

Lediglich ein Sieg aus den letzten sieben Partien – das entsprach nicht den Ansprüchen Eidenbergs, schon gar nicht den des ehrgeizigen Spielermaterials. Von den von Coach Sepp Pargfrieder ausgearbeiteten taktischen Umstellungen erhoffte man sich noch einmal frischen Wind kurz vor Einbruch der kalten Jahreszeit. Und das Unternehmen sollte Früchte tragen: Wie befreit agierten seine Schützlinge von der ersten Minute an. Vergessen schienen die unkreativen und verhaltenen Vorstellungen der jüngsten Vergangenheit. Aber auch der Gast lieferte nach nur wenigen Minuten einen ersten Vorgeschmack darauf, was man als Tabellenführer so alles im Repertoire hat. Aus großer Entfernung setzte man das Spielgerät derartig hart ans Gebälk, dass nun auch wirklich jedermann auf dem Rasen wachgerüttelt und fokussiert war. Da staunten die Beteiligten inklusive Torwart Aichinger nicht schlecht. Umso ärgerlicher, dass nur wenige Sekunden darauf der Ball tatsächlich den Weg ins Tor fand. Poglits konnte sich in Minute 12 als Schütze in den Spielbericht eintragen. Eidenberg/Geng ließ sich davon wenig beeindrucken und versuchte, über das neu zusammengestellte Mittelfeld geordnete Angriffe vorzutragen und dadurch den Linzern, die überwiegend mit hohen Diagonalpässen agierten, die Grenzen aufzuzeigen. In Minute 36 belohnte man sich dann ein erstes Mal für eine bis dato couragierte Leistung. Nachdem Pargfrieder im gegnerischen Strafraum gelegt wurde, übernahm Kapitän Seifert Verantwortung und verwandelte sicher vom Punkt – 1:1.

Während der erste Durchgang von Ebenbürtigkeit und Chancengleichheit geprägt war, entwickelte sich im Zuge der zweiten 45 Minuten ein anderes Bild: Eidenberg/Geng bekam leichtes Oberwasser gegen ein durch Kampfmannschaftsspielern punktuell verstärktes Team von Donau Linz 1b. Dieser Tatsache ließ man unverzüglich zählbare Taten folgen: Fünf Minuten nach Seitenwechsel servierte Reiter B. perfekt für Gruber J. und dieser überwand Schlussmann Nuredini, um auf 2:1 zu stellen. Die hart erarbeitete Führung währte jedoch nicht lange. Abermals fanden die Gäste durch eine Standardsituation zurück ins Spiel. Doch die Bezeichnung „Freistoßtreffer“ ist eine Verhöhnung für die Vorstellung, die Donaus Wimmer in Minute 58 da abzog: Mit unfassbarer Geschwindigkeit schlug das Leder exakt im linken Winkel ein – Prädikat Traumtor. Das Heimteam war an diesem Nachmittag aber auch von solchen individuellen Geniestreichen nicht kleinzukriegen. Begünstigt durch die Ampelkarte für Jungreitmeyr gelang es der Pargfrieder-Elf, das Spiel fast ausschließlich in die gegnerische Hälfte zu verlagern und auf den Siegtreffer zu drängen. Doch auch die letzte und zugleich dickste Möglichkeit von Gruber J. nach sehenswertem Pass von Reiter S. konnte die siebente Punkteteilung im zwölften Saisonspiel nicht mehr abwenden.

Donau Linz 1b taumelte, fiel aber nicht. Dies steht sinnbildlich für die gesamte Hinrunde: Eidenberg/Geng hat es oft verpasst, den Gegner endgültig in die Knie zu zwingen und drei Punkte einzutüten, weil man häufig die letzte Konsequenz und Entschlossenheit vermissen ließ. Trotzdem ist dieses Remis im Gegensatz zu den meisten anderen positiv zu betrachten. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man es mit dem Klassenprimus zu tun hatte und diesem einen aufopferungsvollen Kampf bot.

Nun gilt es, alle Kräfte zu bündeln, um auch am letzten Spieltag noch einmal Vollgas geben zu können. Wir wollen uns natürlich erfolgreich in die wohlverdiente Winterpause verabschieden. Gestartet wird dieses Unterfangen kommenden Sonntag um 14 Uhr am Platz der Blauen Elf Linz. Bereits zwei Stunden vorher wird die Reserve versuchen, sich mit einem Dreier einen absoluten Spitzenplatz in der Tabelle zu sichern. Derzeit liegt man auf Rang zwei.

Bericht: Reiter/Reiter

Zu einem faszinierenden Spiel gehören auch sehenswerte Bilder. Der Dank geht an unseren Fotografen Samuel Haider.