Ein Reisebericht von Monika Wakolm:

Bei einem etwas anderen Langlaufurlaub durchquerten Anton Hierschläger und ich Finnland nördlich des Polarkreises. Bei dieser geführten Tour durch Lappland, von der russischen zur schwedischen Grenze, nahmen 48 Personen teil. Circa ein Drittel der Teilnehmer kam aus Finnland, ein Drittel aus Amerika bzw. Kanada und ein Drittel aus Mitteleuropa, sprich aus Deutschland, der Schweiz und wir zwei Österreicher. Die am weitest gereisten Langläufer waren die aus Fairbanks (Alaska). Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 4 Monaten und 76 Jahren (für das Baby war die Oma mit zur Betreuung).

Prinzipiell war die Strecke so ausgelegt, dass auf Ski-Doo-Routen gelaufen wurde. Schneemobil-Tracks gibt es in Finnland unendlich viele. Für unsere Gruppe spurte ein Ski-Doo-Fahrer auf diesen Tracks eine Klassik-Spur. Zu Beginn der Woche war der Schnee aber so fest und eisig, dass von der Klassikspur meist wenig zu finden war. Der Schneefall zu Mitte der Woche hat die Situation gebessert, dann hatten wir zumindest meistens eine gute Loipe.  An zwei Tagesetappen konnten wir permanent gespurte Loipen nutzen. Diese Loipen lassen jedes Langläuferherz höher schlagen und hier kamen auch meine Skating Skier zum Einsatz.

Der Start der 8-tägigen Reise war in Salla, ein kleines Dorf nahe der russischen Grenze. Vor Kriegsbeginn gab es hier regen Grenzverkehr zwischen Finnland und Russland (Einkaufs- und Tanktourismus und auch Verwandtschafts- und Freundschaftsbesuche). Aktuell ist die Grenze komplett abgeriegelt.

Bei unserer ersten Etappe brachte uns der Bus zur russischen Grenze und wir liefen eine kurze Strecke von 23 km zurück nach Salla. Die weiteren Etappen waren dann deutlich länger. Wir hatten 3 x ca. 70 km, 2 x 60 km und 2 x 50 km zu laufen.

Die Etappenziele waren Savoukoski, Pyhätunturi, Sodankylä, Tepsa, Levi, Äkäslompolo. Unser Ziel haben wir nach 8 Tagen im Ort Muonio an der schwedischen Grenze erreicht. Dieser Grenzübergang ist sehr unscheinbar, in der Mitte der Brücke zeigt eine kleine Tafel die Grenze an. Es gibt keinen Schranken und keine Kontrollen.

Unsere Unterkünfte, die wir täglich wechselten, reichten vom sehr einfachen Hotel in Salla, über tolle Hotels in Pyhätunturi und Levi (Skigebiete) bis zu Ferienhäuser wie in Savoukoski.

Frühstück und Abendessen bekamen wir in unseren Unterkünften. Häufig gab es Renntierfleisch mit Kartoffelpüree. Zu Mittag wurden wir immer an der Strecke mit Suppe, Brot und Käse, Kaffee und Tee verpflegt.

Traumhaft schöne Landschaft, endlose Weiten und absolute Ruhe machten diesen Trip zu einem besonderen Langlauferlebnis. Bei den meisten Etappen gab es unterwegs kein Haus, keinen Menschen und keine Tiere zu sehen. Wer Action und Abwechslung sucht, ist bei einer solchen Reise fehl am Platz.

Und mit unserer Langlauftechnik und unserem Material waren wir im Vergleich zu vielen anderen klar im Vorteil :-)