Eidenberg/Geng hatte gestern die Möglichkeit, im letzten Spiel der Herbstmeisterschaft das Jahr 2014 zu krönen. Nach Aufstieg, Cup-Erfolgen und Siegen in der Bezirksliga wäre ein Triumph im großen Nachbarschaftsklassiker gegen Gramastetten ein weiterer Höhepunkt gewesen. Aus verschiedenen Gründen ist es dazu nicht gekommen. Unser Team musste nach 90 anstrengenden Minuten den Platz als Verlierer verlassen.

Mehrere hundert Zuschauer begutachteten am Samstag eine Partie, die bereits im Vorfeld für viel Diskussionsstoff gesorgt hatte. Mit Spannung erwarteten alle Beteiligten ein hochklassiges, rassiges und für beide Teams aufgrund der Tabellenkonstellation auch bedeutendes Duell. Während Gramastetten immer wieder durch die Präsenz ihrer Führungsspieler versuchte, das Geschehen unter Kontrolle zu bringen, wurden die Angriffsbemühungen von Eidenberg/Geng entweder durch kluge taktische Fouls oder die Abseitsregel unterbunden. Im Endeffekt war diese erste Halbzeit arm an Höhepunkten und bei Weitem noch nicht das, was man sich von beiden Teams erwartet hatte. Das größte Problem für unsere Mannschaft bestand darin, dass man zur Pause bereits mit 0:2 ins Hintertreffen geraten war und ähnlich wie in mehreren Matches der letzten Wochen völlig vermeidbare Gegentore hinnehmen musste: Zunächst erzielte Gramastettens Spielgestalter Martin Kraus nach 19 Minuten mit einem Schuss vom Sechzehner die Führung, kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Ervin David.

Großer Rückstand, riesiger Platz, tiefer Boden – Eidenberg/Geng war nun wieder gefordert, die komplizierten Bedingungen zu akzeptieren, mehr Risiko zu gehen und überzeugender aufzutreten. Das Bemühen kann man dem Team nicht absprechen, denn vor allem in Durchgang zwei kam man zu besseren Aktionen und folglich zu zwingenderen Torchancen. Vor allem nach dem Ausschluss von Gramastettens Kevin Lepschy hatte es sich Eidenberg/Geng in des Gegners Hälfte bequem gemacht und als ein großartiges Zuspiel von Linksverteidiger Christoph Aichinger, der zuvor mehrere Gegenspieler ausgetanzt hatte, den Weg zu Benjamin Reiter fand und dieser das 1:2 erzielte, kam wieder Hoffnung auf. Noch mehr als zehn Minuten waren zu spielen und nun wurde die Begegnung ihrem Namen gerecht: Das Derby stand auf des Messers Schneide und die Frage war, ob die aufopferungsvoll kämpfenden Mannen um Kapitän Chrisi Seifert noch der Ausgleich gelingen würde. Leider fehlten Präzision, Zielstrebigkeit und Glück, um noch auf 2:2 zu stellen. Also jubelte Gramastetten über drei wichtige Punkte und Eidenberg/Geng ärgerte sich über die Eigenfehler.

Unsere Reserve konnte gegen den Nachbarn auch nicht ihre Leistungsgrenze erreichen und musste ebenso eine bittere Niederlage hinnehmen. Nachdem man den 0:1-Rückstand durch ein sehenswertes, weil lustig zustande gekommenes Tor von Michael Dumfart egalisieren hatte können, folgte eine spannende zweite Hälfte. Burak Yolcu gelang in Minute 65 die Entscheidung zum 2:1 für Gramastetten.

Auch wenn somit das letzte Spiel von Kampfmannschaft und Reserve nicht nach Wunsch gelaufen ist, gilt es nun, die verdiente Winterpause zu genießen. 2014 war aus heimischer Sicht eine pure Faszination und wird aufgrund großartiger Momente ewig in Erinnerung bleiben. Im kommenden Jahr warten neue und abermals besondere Herausforderungen auf uns.

Bericht: Reiter/Reiter

Fotos: Andi Hofer