Es wird nicht leicht, die gestrigen Geschehnisse in Worte zu fassen. Beginnen wir ganz nüchtern: Wie so viele andere Begegnungen in dieser Saison hat sich auch die sonntägliche gegen Peilstein einen Eintrag in die vereinsinternen Sportsgeschichtsbücher verdient. Allerdings wird man die Partie gegen eines der offensivstärksten Teams der Liga in der Kategorie „darf doch nicht wahr sein“ finden. Eidenberg/Geng hat nach aufopferungsvollem Kampf, beachtlicher Aufholjagd, traumhaften Toren, aber auch zu vieler individueller Fehler das Match denkbar blöd mit 5:4 verloren.

Stadionsprecher Peter Steininger hatte soeben erst die Aufstellungen bekanntgegeben und sich bei der Tischlerei Lindenberger für das Matchsponsoring bedankt, da musste er schon wieder zum Mikro greifen. Bereits in der ersten Minute gelang Peilstein durch Petr Prochazka der Führungstreffer und Eidenbergs Elf, die krankheitsbedingt auf Kapitän Chrisi Seifert verzichten musste, wurde an diesem regnerischen Nachmittag zum ersten Mal kalt erwischt. In der darauffolgenden Phase zeichnete sich bereits ab, worauf das Ganze hinauslaufen würde: Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive und vergaßen immer wieder, eine ausgewogene Balance zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen herzustellen. Der Tabellenführer konnte durch einen Doppelschlag von Benjamin Gruber (25.) und Michael Hartl (31.) die Partie zwar drehen, durfte sich allerdings nicht lange über diese Tatsache freuen. Da die gegnerischen Ballkünstler zu oft den für sie nötigen Platz gewährt bekamen, um ihre feine Technik auszupacken, waren die heimischen Akteure logischerweise meist einen Schritt zu langsam. Was folgte, waren zwei durchaus vermeidbare Gegentore: Zunächst erzielte Rudolf Wiesinger (34.) aus wenig aussichtsreicher Position den Ausgleich, kurze Zeit später war es Roland Mayrhofer (39.), der den Pausenstand von 2:3 aus Sicht von Eidenberg/Geng markierte. Die Tonart in Durchgang zwei sollte sich nicht ändern: Peilstein startete wieder furios, versenkte nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff einen Kopfball und baute die Führung aus. Jetzt war es endgültig der absolute Charaktertest für unsere Mannschaft – und zur Verwunderung vieler Zuschauer hatte sie tatsächliche eine, nein sogar zwei Antworten parat. In Minute 51 landete Micheal Hartls wuchtiger Schuss unhaltbar unter der Latte im Tor, nur kurze Zeit später erzielte Pippo Pargfrieder per Kopf das 4:4 (55.). Unglaublich. Ein Spiel, das nicht dramatischer und spannender hätte sein können, gibt sich natürlich nicht mit einem Remis zufrieden und so fiel die Entscheidung tatsächlich erst in Minute 87: Der unglaublich beschlagene Markus Bogner machte nach schönem Zuspiel alles klar – 5:4 für Peilstein.

Nach Abpfiff schlichen Eidenbergs Spieler vom Platz – gedemütigt, mit fünf Gegentoren bedacht und wissend, dass man durch die bittere Niederlage auch den Nimbus der Unbesiegbarkeit in der heimischen Arena verloren hat. Dieses 5:4 ist ein harter Schlag, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Niederlage so schnell wie möglich zu verdauen, auf die begangenen Fehler in Zukunft zu verzichten und am kommenden Sonntag wieder alles, was in unserer Macht steht, zu versuchen.

Das Spiel der Reserve musste aufgrund der starken Regenschauer abgesagt werden und wird nach heutigem Stand am kommenden Mittwoch um 19.00 Uhr nachgeholt.

Ausblick: Sonntag, 18.5., Auswärtsmatch in Feldkirchen (Achtung Ankick ist um 11.30 und 13.30 Uhr)

Bericht: Reiter/Reiter

Fotos: Sami Haider