Wer am gestrigen Sonntag den Weg auf den Eidenberger Sportplatz fand, konnte sich glücklich schätzen, Zeuge eines Spektakels geworden zu sein. Ein Spiel, das in Zukunft an Dramatik nicht mehr so leicht überboten werden kann. Euphorie und Trauer, Hoffnung und Verzweiflung, Triumph und Tragödie – all das waren die Zutaten eines spannenden Duells gegen Puchenau.

Das Team aus Eidenberg agierte in der ersten Halbzeit klar unter seinen Möglichkeiten. Obwohl ein Tor von Benjamin Reiter in der 9. Minute einen Auftakt nach Maß darstellte, konnte man in der Folge keine zufriedenstellende Leistung abrufen: zu viele Fehler im Spielaufbau, wenig Ordnung und mangelhaftes Zweikampfverhalten. Aus diesen Gründen konnte Puchenau Ball und Gegner gut laufen lassen, hatte mehr Spielanteile und erzielte innerhalb von zehn Minuten drei Treffer. Vor allem die niedrigen Intervalle der Torerfolge deuteten auf ein Debakel der ganz üblen Sorte hin. Da glich der Pausenpfiff des Schiedsrichters einer Erlösung.

Doch was dann in der zweiten Halbzeit folgte, sucht seinesgleichen: Dramatik, Spannung und nichts für schwache Nerven. Zunächst waren die Gäste am Drücker: Kurz nach der Pause tauchte ein gegnerischer Stürmer alleinstehend vor unserem Goalie auf. In unglaublicher Manier „pflückte“ „Handschuh“ Thomas Aichinger dem Puchenauer den Ball vom Fuß und konnte somit einen weiteren Rückschlag für sein Team verhindern. Dies schien eine Art Initialzündung gewesen zu sein. Die Eidenberger stellten ihr ängstliches und verhaltenes Spiel ab, kombinierten sicherer und waren klar überlegen. Mit den Einwechslungen von Andreas Köppl, Michael Dumfart und Günter Matischek kam neuer Schwung ins Spiel. Allerdings war neben Puchenau mittlerweile ein zweiter Gegner aufgetaucht: Die Zeit schien den Eidenbergern davon zu laufen. Es waren nur noch zehn Minuten zu spielen.

Das Herzschlagfinale wurde eingeleitet durch ein Freistoßtor unseres Routiniers Andreas Köppl. Kurz danach ließ Manuel Seifert einen Ball durchlaufen, weil Michael Hartl hinter ihm besser postiert war. Dieser konnte nicht mehr aufgehalten werden und zimmerte das Leder unter die Latte – 3:3-Ausgleich. Die Eidenberger „Dampflokomotive“ überrollte nun die völlig desillusionierte Puchenauer Mannschaft. 88. Minute: Abwehrchef Benjamin Gruber schickte Sebastian Reiter mit einem Querpass über das gesamte Feld auf die Reise (ein sogenannter Reisepass, Anm. d. Red.). Letzterer setzte sich gegen einen Verteidiger sowie den Tormann durch und hatte das Auge für den freistehenden Mitspieler. Andreas Köppl verwertete sicher: 4:3 für Eidenberg. Die Stimmung kochte, der Jubel kannte keine Grenzen mehr und unsere treuen Fans feierten mit der Mannschaft einen hart erkämpften Sieg.

Mit diesem „Dreier“ steht man in der Tabelle weiterhin auf dem ausgezeichneten fünften Platz. Am Ostermontag kommt es zum Derby gegen Lichtenberg. Ein Vorbericht mit den letzten News und allen Details für die Fans folgt Mitte der Woche.

Vorspiel der Reserve: 1:3 für Puchenau