Jede Vorbereitungsphase braucht einen Fokus, auf den man alles richtet. In den letzten Wochen trug dieses Ziel einen Doppelnamen: Aigen-Schlägl. Am gestrigen Sonntag erfolgte dort der Ankick zur Rückrunde. Während die Reserve durch Tore zweier Routiniers drei Punkte einstecken durfte, musste sich Eidenbergs Kampfmannschaft mit einer extrem schmerzhaften Niederlage abfinden.  

Bereits im Vorhinein war klar, dass das Aufeinandertreffen mit dem abstiegsbedrohten Tabellenelften alles andere als ein Selbstläufer für den Herbstmeister wird. Ohne lange herumlamentieren zu wollen, kann man die Partie ganz schnell auf den Punkt bringen: Eidenberg/Geng präsentierte sich bemüht, motiviert und kämpferisch auf der Höhe. Leider waren allerdings viele Pässe und Kombinationen frei von Esprit, Genialität und Inspiration. Das heißt, es haperte zum Teil im spielerischen Bereich, aber auch in Sachen Chancenauswertung – womit wir beim Hauptproblem wären: Mal hätte man checken sollen, dass der Tormann schon in der Ecke liegt und man dann besser in die andere schießt. Mal ging ein gut angetragener Kopfball nur Millimeter an der Stange vorbei. Mal haben wir vergessen, einen Konter konsequent zu Ende zu spielen. Mal konnten wir einen feinen Pass vors Tor nicht im Gehäuse unterbringen. Diese Liste, welche man zweifelsohne noch fortführen könnte, zeigt, dass Eidenberg/Geng extrem zwingende Chancen hatte und ja, eigentlich besser als der Gegner war. Nichtsdestotrotz muss die aufopferungsvoll kämpfende und relativ kompakt stehende Mannschaft aus Aigen-Schlägl dafür gelobt werden, dass sie zu jeder Zeit ihre Chance witterte. In Minute 70 gelang es dann Florian Sommer, den Winterkönig zu entthronen. Es war ein Eckball, dann ein Schuss, der abgeblockt wurde, ein Wirrwarr im Strafraum, ein frei stehender Akteur Aigens und eine unhaltbare Vollendung einer chaotischen Szene. Kein schönes Siegtor – aber das interessiert im Kampf um den Klassenerhalt wohl niemanden.

Bei einer kritischen Matchanalyse wird man zu dem Schluss kommen, dass das eine Partie war, in der du einfach in Führung gehen musst. Die Möglichkeiten dazu waren für Eidenberg/Geng vorhanden, leider wurden sie nicht genutzt. Natürlich tut das jetzt richtig weh, aber eines können wir versprechen: Diese unnötige 0:1-Niederlage wird uns nicht aus der Bahn werfen. Begangene Fehler vermeiden, Selbstvertrauen finden und am kommenden Sonntag Vollgas geben!

Ein großes Lob richtet sich an unsere Reserve, die in einem hochdramatischen Spiel voll punkten konnte. Gleich zu Beginn brachte Routinier Günter Matischek mit dem ersten Eidenberger Pflichtspieltor im Jahr 2014 sein Team auf die Siegerstraße. Leider zeigte man nach der Pause Nerven vom Punkt und konnte aufgrund eines vergebenen Elfmeters die Führung nicht ausbauen. Aigen-Schlägl glaubte an ein Remis, erzielte in Minute 82 tatsächlich den Ausgleich, brachte das 1:1 aber nicht über die Zeit. Mit der allerletzten Aktion gelang Andi Köppl per Flugkopfball der Siegtreffer. Damit hat man dank starker Leistung die Tabellenführung verteidigt. Gratulation!

Ausblick: Am nächsten Sonntag kommt Hellmonsödt in die Eidenberger Arena. Anpfiff ist um 14.30 und 16.30.

Bericht: Reiter/Reiter