Beim gestrigen Spiel Eidenberg/Geng gegen Haibach sahen die Fans zwei Teams, die Fußball ein wenig anders definieren als der Rest der Liga. Auf beiden Seiten setzt man ausschließlich auf Akteure aus dem eigenen Nachwuchs. Wie erwartet entwickelte sich ein packendes Duell auf Augenhöhe. Dass es für die Heimischen allerdings wieder nicht ganz nach Wunsch verlief, hat man sich dieses Mal zu hundert Prozent selbst zuzuschreiben.

Immer wenn Fenster Schmidinger als Spielsponsor fungiert, sollte die Devise eigentlich besonders glasklar sein: drei Punkte einfahren, um in der Tabelle schöne Aussichten zu genießen. Doch in Hälfte eins merkten leider alle Beteiligten, dass der Matchplan nicht aufgehen wollte, man etwas zu passiv agierte und nur selten so richtig Zugriff aufs Spiel hatte. Vereinzelt gab es gute Chancen auf den Führungstreffer, zum Beispiel einen Kopfball an die Stange, aber insgesamt war das Match arm an spannenden Höhepunkten und vielversprechenden Torraumszenen. Irgendwie war alles zu lethargisch, fast schon langweilig. Der Gegner machte Eidenberg/Geng das Leben ziemlich schwer, besonders als ihm kurz vor der Pause nach einem Ballgewinn im Mittelfeld auch noch der Führungstreffer gelang. 1:0 für Haibach. Das Heimteam beschloss für die zweiten 45 Minuten, einen Gang höher zu schalten und mehr typische Tugenden wie Kampfbereitschaft, Aggressivität und Siegeswille in die Waagschale zu werfen. Nach einer Stunde Spielzeit dann der verdiente Ausgleichstreffer: Michael Dumfart steht bei einem Freistoß von Benjamin Reiter goldrichtig und verwertet zum 1:1. Jetzt war man eindeutig obenauf, hatte mehr vom Spiel und setzte nur kurze Zeit später nach: Der in Topform agierende Alexander Rois vernascht in Minute 67 zwei Gegenspieler, führt den Ball Richtung Strafraumgrenze und zieht von dort gekonnt ab. Ja, es ist tatsächlich gelungen, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. Doch leider kann Fußball ziemlich grausam sein. Dies ist dann der Fall, wenn man im Offensivbereich einige Hochkaräter unglücklich vergibt und in der Defensive blöde Fehler begeht. Wie schon in der Vorwoche in Hartkirchen kassiert Eidenberg/Geng nur wenige Minuten vor dem Ende ein spätes Gegentor und bringt sich so um die verdienten Früchte der geleisteten Arbeit. Sebastian Kaltseis trifft nach einem flach abgespielten Eckball und einem missglückten Schuss seines Teamkollegen per Hacke zum 2:2. Wie bitter, weil vermeidbar.

Dass wir mit dem dritten Unentschieden in Folge die Serie ohne Niederlagen prolongieren konnten, darf dieses Mal kein Trost sein. So hart es klingen mag, aber wir müssen heute von zwei verlorenen und nicht einem gewonnen Punkt sprechen. Das Positive daran? Wir sind jetzt noch heißer darauf, wieder einmal den Platz als Sieger zu verlassen. Geplant ist dieses Vorhaben für das brisante Derby nächste Woche gegen Lichtenberg. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass das Team bei diesem Spiel besondere Unterstützung braucht, wir freuen uns also auf lautstarke Fangesänge.

Ein Riesenkompliment geht (wieder einmal) an unsere Reservemannschaft. Die Mischung aus Routiniers und Jungstars ist derzeit extrem erfolgsversprechend. Im Duell mit Haibach ist es durch Tore von Markus Reiter und Tobias Hochreiter gelungen, hart umkämpfte drei Punkte einzufahren und auf Tabellenplatz eins zu springen. Hut ab.