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Der „Turnverein“ hat wieder Saison: Gesund, günstig und gesellig | OÖ Nachrichten vom 14.01.10

Die Oberösterreicher werden – sportlich gesehen – wieder zu echten Vereinsmeiern. „Die Mitgliederzahlen steigen an, weil viele Sportvereine ihr Programm modernisiert haben und die Preise trotzdem moderat geblieben sind“, sagt Freizeitforscher Peter Zellmann.

Wie sportlich sind die Österreicher? Dieser Frage ist Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung, nachgegangen. Ergebnis der Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra in Linz: Ein Drittel der Österreicher betreibt nie Sport. Wintersportarten wie Skifahren sind bei weitem nicht mehr so gefragt wie noch vor einigen Jahren, dies trifft auch auf andere Outdoor-Sportarten wie Radfahren oder Wandern zu.

Ganz anders stellt sich die Situation für die Sportvereine dar. Für diese dürften die mageren Jahre endgültig vorbei sein. Während im Jahr 1993 noch 24 Prozent der Österreicher in Vereinen organisiert waren, fiel die Zahl bis 2004 auf dürftige zehn Prozent. „Die Turnhallen dürften sich schön langsam wieder füllen. Laut Umfrage waren 2009 wieder 13 Prozent der Österreicher Mitglied bei einem Sportverein – eine Steigerung von immerhin einem Drittel“, sagt Zellmann. Er erklärt die Trendumkehr mit der Wandlung der Vereine vom „gemeinnützigen Anbieter zum Dienstleister für alle Altersgruppen“.

Wieder modern: Mitglied im Sportverein sein, sich bewegen, Freunde finden, Geselligkeit genießen.   Bild: Wodicka

Wieder modern: Mitglied im Sportverein sein, sich bewegen, Freunde finden, Geselligkeit genießen. Bild: Wodicka

Skigymnastik und Yoga

Wurden früher simple Turnstunden und Skigymnastik angeboten, reicht das Programm derzeit von Yoga über Pilates bis hin zum gemeinsamen Lauftreff. „Man trainiert zusammen, lernt neue Menschen kennen, setzt sich nach dem Sport noch zusammen – auch dieser Aspekt wird sehr geschätzt “, sagt Zellmann, der gut organisierte Sportvereine als „Ersatz-Fitnessstudios“ bezeichnet.

„Auch wir merken seit geraumer Zeit, dass die Mitgliederzahlen wieder steigen“, sagen Gerhard Hutsteiner, Landesgeschäftsführer des ASKÖ, und Jürgen Berger von der Sportunion. „Unsere Vereine bieten die Trendsportarten an. Alles, was gesundheitsorientiert ist, wird derzeit gerne angenommen. Wettkampforientierte Sportarten sind nicht mehr so gefragt, dafür boomen Lauf- und Nordic-Walking-Treffs“, sagt Hutsteiner. „Ein Sportverein sollte für die gesamte Familie da sein. Wir bemerken leider, dass die Kinder, die regelmäßig Sport betreiben wollen, immer weniger werden. Dafür nimmt die Gruppe der Senioren enorm zu. Die sind mobil, wollen sich bewegen und mögen Vereine.“

Schwimmen immer beliebter

Enorm beliebt scheint bei den Österreichern neben den Vereinen das Schwimmen zu sein. „Das ist die einzige Sportart, deren Ausübung konstant steigenden Zuspruch findet. Im Vergleich zum Jahr 2000 geben mehr Österreicher an, regelmäßig zu schwimmen“, sagt Freizeitforscher Peter Zellmann, der sich diesen Trend so erklären kann: „Die Erfolge der österreichischen Schwimm-Mannschaft haben damit sicherlich zu tun. Vorbilder motivieren nämlich immer zum eigenen Tun.“

Wenig Bewegung

Die Tatsache, dass immer weniger Kinder und Jugendliche den Weg zu den Sportvereinen finden, gibt nicht nur den Funktionären zu denken.

Sport hält schlank.

Sport hält schlank.

Denn Kinder werden immer früher dick. In Oberösterreichs Volksschulen sind neun Prozent der Mädchen übergewichtig und sieben Prozent adipös. Bei den Buben sind elf Prozent zu dick und neun Prozent fettleibig. In den Hauptschulen nimmt die Zahl der dicken Kinder hierzulande dann nochmals kontinuierlich zu. Hier sind bereits 13 Prozent der Mädchen übergewichtig, zehn Prozent leiden an Adipositas. Bei den Buben sind 14 Prozent zu dick und acht Prozent fettleibig.

Geschrieben am 14.01.2010 um 10:45 von Claus Neubauer

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