Chronik
Die Geschichte des Laufes auf die Gis
,,Wie wär’s mit einem Lauf auf die Gis?“ schlug 1974 Karl Sinzinger Freunden vor. Die Trainingsstrecke der Skilangläufer sollte Wettkampfstrecke werden. Was zuerst nur als Bewerb für Hobbyläufer gedacht war, entwickelte sich zu einer international anerkannten Konkurrenz. Doch die ldee ließ sich nicht mehr aufhalten und am 20. Oktober 1974 fand, in Zusammenarbeit Karl Sinzinger (HSV OÖ) und Friedrich Hierschläger (U. Eidenberg), der erste offizielle Gis-Lauf statt. Der älteste Berglauf Österreichs war Dank des großen Einsatzes und ldealismus zweier Funktionäre geboren. Obwohl, oder weil umstritten, zog der Lauf von Beginn an viel Prominenz an. Erster Sieger auf die Gis war der für den SK VÖEST laufende Kremsmünsterer Heinrich Händlhuber, kein Unbekannter in Österreichs Laufszene, vor Langläufer Anton Hierschläger. „Handballer, Fußballer, Ruderer, alle warn’s dabei. Waterloo und Robinson san sogar mitn Ross aufig’ritten“, weiß Karl Sinzinger. Er selbst hat die Gis mindestens schon 1.000 Mal bezwungen. Mit dem deutschen Weltklasseläufer Günther Zahn, Berglauf-Vizeweltmeister Helmut Stuhlpfarrer, dem kolumbianischen Weltklassemann Felix Pinto, dem Tschechen Jan Blaha und nicht zuletzt Österreichs Aushängeschild in Sachen Berglauf, dem Welt- und Europameister Helmut Schmuck, bezwangen weitere Spitzenläufer den Linzer Hausberg siegreich. Obwohl mit lzabela Zatorska, Elisabeth Onyambu, Sabine Stelzmuller, der dreifachen Berglauf-Weltmeisterin Gudrun Pflüger, Juniorenweltmeisterin Cornelia Heinzle, Cross-As Sandra Baumann und der Berglauf Europameisterin Andrea Mayr, dreifache Siegerin, immer hochkarätige Damen am Start waren, standen die Damen meist im Schatten der Männer. Als sich 1993 nach dem 20. Gislauf, Friedrich Hierschläger als Veranstalter zurückzog, übernahm die Lauf- und Triathlonunion Linz mit kräftiger Hilfe der Union Eidenberg die Veranstaltung. Man wollte den Gislauf nicht sterben lassen.
Höhepunkte
Mit fast 500 Teilnehmern war der VKB-Gislauf 2002 der erfolgreichste in der Geschichte des ,,ältesten Berglaufs Österreichs“. Dieser Veranstaltung verleihten die Berglaufdemonstrationen des Weltmeisters Jonathan Wyatt (NZL) und der WM-Dritten lzabela Zatorska (POL), mit zwei neuen Streckenrekorden, ein besonderes Prädikat. Auch der Zweitplatzierte Europameister Marco Gaiardo (lTA) verbesserte seine persönliche Gisbestzeit. Der Engländer Martin Cox, der Australier Paul Crake sowie der Tscheche Roman Skalsky folgten auf den Plätzen – eine Besetzung fast wie bei einer WM. Lokalmatadorin Andrea Mayr lief mit 35:57 Minuten ein hervorragendes Rennen. Beim Jubiläumslauf 2003 holte sich der Kenianer Edward Kimosop den Sieg bei den Damen triumphierte Sandra Baumann. 2005 war der ,,berg“laufende Weltenbummler John Brown (GBR) vor dem Österreicher Alois Redl erfolgreich. Johanna Magauer feierte bei den Damen ein erfolgreiches Comeback. 2006 Jahr waren Berglauf-Europameister Marco Gaiardo und Lokalmatadorin Andrea Springer nicht zu schlagen. Landesmeister wurde Thomas Aichbauer. Mit mehr als 100 Teilnehmern ist auch der seit fünf Jahren durchgeführte Bambini- Gislauf über 500 Meter ein voller Erfolg. Obwohl die 650 Meter Höhendifferenz im Norden von Linz nicht mit alpinen Klassikern vergleichbar sind, zählt der Gislauf zu dem bestbesetzten und bestbesuchten Bergläufen Österreichs. ldeale Laufbedingungen – auch für die Zuschauer, die beim Zieleinlauf Spalier standen – sorgen für eine gelungene Kombination aus Hobbysport und Topleistungen. Ohne Probleme schafft der VKB-Gislauf den Spagat zwischen Spitze und Breite. Die besten Österreicher können sich ebenso wie die Hobbyläufer an der Weltklasse messen. Ziel der Veranstalter ist es, die Spitzenposition weiter auszubauen und noch mehr Straßenläufer auf den Berg zu locken. Gemäß dem Motto des ältesten Teilnehmers der letzten Jahre, Josef Hammerschmid: „Beim Gislauf muasst oafach dabei sei“!