Die Meisterschaft in der 1. Klasse Nord geht in eine entscheidende Phase. Über der Tabelle schweben allgegenwärtig die Fragen, welches Team Konstanz und Brillanz am klügsten vereinen kann, welche Mannschaft die beste Fitness und Form in die Waagschale wirft. Eidenberg/Geng will zweifelsohne eine dieser ehrgeizigen Truppen sein und versuchte auch am gestrigen Sonntag, den Beweis dafür am Feld anzutreten.

Die neu eingekleideten Mannen von Coach Pargfrieder waren auf einen Gegner aus Ulrichsberg eingestellt, der sich durch aggressives Pressing und konsequente Manndeckung auszeichnet und uns bei der Hinspiel-Niederlage ziemlich schlecht aussehen ließ. Dieses Mal sollte alles anders werden: Eidenberg/Geng zeigte in Halbzeit eins über weite Strecken eine zufriedenstellende Leistung und erspielte sich zum Teil richtig gute Möglichkeiten. Es gab eine Phase, in der Jakob Gruber die Kugel scharf Richtung Tor pfefferte, in der sich Alex Rois durch die gesamte gegnerische Abwehr tanzte, in der Max Reiter einen Stangelpass gut in den Strafraum brachte und in der Michael Hartl bei einer Doppelchance knapp das Gehäuse verfehlte. Das Problem bei all diesen Chancen war, dass man zu keinem Zeitpunkt die wohl verdiente Führung bejubeln durfte. Das nach drei vollen Erfolgen in Serie äußerst selbstbewusste Team aus Ulrichsberg hatte klarerweise auch Glanzmomente und gute Offensivaktionen, doch die heimische Abwehr samt Goalie Tobi Pfleger agierte konzentriert und aufmerksam. Für Halbzeit zwei war geplant, mehr Entschlossenheit und Siegeswille zu zeigen, stärkeres Feuer in die Aktionen zu bringen und den Gegner von Beginn an noch klarer unter Druck zu setzen. Die Idee mag gut gewesen sein, die Umsetzung war es keinesfalls. Der zweite Durchgang glich einer Orgie an hohen Zuspielen nach vorne, an Kopfbällen, Zweikämpfen, leichten Verletzungen und unzähligen Unterbrechungen. Die Folge liegt auf der Hand: Mit Fortdauer der Partie verabschiedeten sich beide Mannschaften von einem flüssigen Spielfluss und irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass Ulrichsberg nicht mehr wollte, Eidenberg/Geng nicht mehr konnte. Es mag frech klingen, aber es schien, als hätten die heimischen Akteure ihren Tempomat nicht auf Höchstgeschwindigkeit programmiert, als würden sie nicht wissen, wie man den Schalter umlegen könnte, als würden sie ihr eigentlich so attraktives Kombinationsspiel nicht zeigen wollen. Das Aufeinandertreffen blieb zwar intensiv, doch der Mangel an Torchancen und feiner Genialität grenzte an Wahnsinn. Auf der Anzeigetafel stand nach 92 gespielten Minuten deshalb zwei Mal die Null.

Wir sind uns über das Ausmaß der persönlichen und öffentlichen Erwartungshaltung bewusst und es fällt vor diesem Hintergrund schwer, die gestrige Leistung richtig einzuordnen. Es ist korrekt, dass wir schon bessere Partien absolviert haben. Schlechtere aber auch schon.

Unbestritten ist ebenso, dass gestern die neuen Dressen ein absoluter Hingucker waren. Im Namen der gesamten Sektion geht ein großer Dank an Peter Möllinger (einDruck), Daniel Schmidinger (Fenster Schmidinger) und Reinhard Karl (Elektro Karl).

Extrem enttäuschend verlief der gestrige Nachmittag für unsere Reserve. Nach einer ambitionierten Anfangsphase, in der man durch die Jungspunde Philipp Weissengruber (1:0) und Tobias Hochreiter (2:1) zwei Mal in Führung gehen konnte, riss der Faden allerspätestens in Durchgang zwei. Ulrichsberg kämpfte sich heran, konnte den Rückstand egalisieren und durch späte Tore einen 5:2-Kantersieg bejubeln. Trotz allem bleibt Eidenberg/Geng an der Tabellenspitze, wenngleich die Verfolger nun wieder enger herangerückt sind.

Ausblick: 18. Runde am Samstag, 19.4., Auswärtsmatch in Schenkenfelden (14.30, 16.30)

Bericht: Reiter/Reiter

Fotos: Samuel Haider und Peter Steininger